Raubfische in Norwegen vom Ufer aus - so geht´s

Norwegen - vielen Anglern ein bekanntes Ziel, liebevoll oft das "gelobte Land" genannt. Mit einer unfassbar schönen Landschaft und Natur, die ihresgleichen sucht, wird Norwegen Jahr für Jahr von unzähligen Angeltouristen bereist und vor allem befischt. Das verwundert kaum, denn es gibt unzählige verschiedene Fischarten zu fangen und nahezu unerschöpfliche Angelmöglichkeiten zu entdecken. In diesem Beitrag zeige ich euch, wie ihr in Norwegen die besten Spots ausfindig macht und mit welcher Technik ihr hier welche Räuber erwarten könnt.

Die Spotwahl
Die Auswahl an potenziell fischreichen Angelspots ist enorm. Um den Einstieg ein wenig zu erleichtern, möchte ich euch gerne ein paar Anhaltspunkte an die Hand geben. Vielen von euch dürfte schon bekannt sein, dass Stege und Hafenanlagen tendenziell gute Angelplätze sind. Der Grund hierfür ist, dass im Wasser oft Befestigungen jeglicher Art verwendet werden. Diese künstlich geschaffenen Strukturen bieten zum einen Futter für Kleinfisch durch den Algenbewuchs, zum anderen aber auch Versteckmöglichkeiten. Auch Futtereintrag durch Menschen ist möglich, ebenso werfen Stege einen Schatten - ein nicht zu vernachlässigendes Argument.

Sucht die Brücken
Brücken sind ebenfalls sehr empfehlenswerte Anlaufpunkte. Sie finden sich häufig an den Fjordausläufen zum offenen Meer hin und überbrücken Wasserpassagen. Insbesondere die kleinen Passagen sind interessant, denn hier drückt sich durch die Gezeitenwechsel eine enorme Menge Wasser durch einen schmalen Durchgang. Die dadurch entstehende Strömung ist an solchen Punkten wesentlich stärker, als an breiten bzw. offenen Durchgängen. Es wird eine Menge Nahrung aufgewirbelt und transportiert, sodass an diesen Stellen immer mit Fisch zu rechnen ist. Kleiner Tipp: Gegen die Strömung werfen und mit der Strömung fischen - das imitiert den Nahrungsfluss perfekt und ist ermüdungsfreier.

Umgebung analysieren
Auch die natürliche Beschaffenheit der Umgebung hilft uns weiter und gibt Aufschluss darüber, wie es unter Wasser aussehen könnte. So lassen durch die Ebbe freigelegte Kiesbänke erahnen, dass es zunächst recht flach weitergeht. Steile Abhänge hingegen lassen darauf schließen, dass sich diese Struktur weiter fortsetzt und wir ufernah bereits sehr tiefes Wasser vorfinden. Über diverse Anbieter lassen sich auch Seekarten/Tiefenkarten für viele Gewässer ansehen, die Aufschluss über die Struktur unter Wasser geben und das zielgenaue Aufsuchen gewisser Bereiche ermöglichen.

Aggressive Dorsche
Dorsche sind eine gern gesehene Beute und sowohl im tiefen, als auch im flachen Wasser fangbar. Tendenziell sind Dorsche recht aggressiv und man stellt schnell fest, ob sie sich am gewählten Spot aufhalten. Zum Angeln auf Dorsch eignet sich die Methode des "Jiggens" sehr gut, da sich Dorsche nah am Grund aufhalten. Diesen hier konnte ich an einen der anfangs erwähnten Hotspots, einer Steganlage, überlisten ;-)

Kleine Köder, schöne Fische
Nicht nur Dorsche erfreuen sich an gejiggten Ködern, auch Lippfische lassen sich so überlisten, wenn der Köder nicht zu groß ist. Maximal sollten hier Köder mit einer Länge von 4 Inch zum Einsatz kommen. Kleinere Köder oder Krebsimitationen eignen sich sogar noch besser. Achtung: Lippfische sind in Norwegen ganzjährig geschützt und dürfen nicht entnommen werden.

Zum Köhler leiern
Köhler, umgangssprachlich auch Seelachse genannt, sind tolle Kämpfer und liefern schöne Drills. Diese Fischart hält sich zumeist im Freiwasser auf. Um sie gezielt zu befischen, eignet sich das "Leiern" im Freiwasser. Dazu wirft man den Köder aus, wartet einige Sekunden (damit der Köder im Freiwasser absinkt) und fängt an den Köder einzuholen. Spinnstops können gerne mit eingebaut werden. Die Absinktiefe und die Einholgeschwindigkeit sollte variiert werden, um die Fische besser zu lokalisieren. Alternativ kann man den Köder auch bis zum Grund sinken lassen, um ihn dann wieder einzuholen. So befischt man die gesamte Wassersäule.

Ein schöner Pollack
Pollacks sind ebenfalls tolle Sportfische und liefern spannende Drills. Je nach Laune der Pollacks, fängt man sie beim Jiggen oder Leiern. Für Pollacks kann die Köderführung gerne etwas schneller sein. Für Leute, die nicht gerne Fisch essen, ist Pollack definitiv einen Versuch wert. Geschmacklich ist der Pollack nicht sonderlich "fischig" sondern eher neutral und edel.

Seltener Jig-Rochen
Dieser Rochen konnte dem gejiggten Dude nicht wiederstehen. Das ist selbst in Norwegen nicht alltäglich, kann aber durchaus immer wieder passieren. Rochen sind mit größtmöglicher Vorsicht zu behandeln, denn die meisten Rochenarten verfügen über giftige Stacheln am Schwanzansatz. Wenn ihr ruhig bleibt, dürfte euch aber auch beim Handling der Rochen nichts passieren.

Das richtige Tackle
Das benötigte Gerät für die Angelei vom Ufer aus muss nicht allzu schwer ausfallen. Im Regelfall genügt eine Zanderausrüstung. Es empfehlen sich Ruten ab 2,50 m und einem Wurfgewicht von ca. 50 g. Die Rutenlänge ist wichtig, um entsprechende Wurfweiten erzielen zu können. Jigköpfe zwischen 20 und 30 g reichen meist aus, um auch bei tieferem Wasser recht zügig den Gewässergrund zu erreichen.
Wichtig: Das Salzwasser setzt der gesamten Ausrüstung erheblich zu, daher nach jedem Fischen im Salzwasser ordentlich mit Süßwasser abspülen!
Eine genaue Auflistung des benötigten Tackles findet ihr am Ende des Artikels.

Die Köderwahl
Auch bei der Köderwahl können wir uns an der Zanderbox bedienen. Gummifische von 4 bis 6 Inch sind eine hervorragende Wahl. Als Anhaltspunkt für die Farbwahl kann ich euch folgende Tipps geben:
- Für Dorsche eignen sich Rottöne und Motoroil besonders gut
- Köhler und Pollacks lassen sich sehr gut mit natürlichen Farben überlisten

Krebsimitate am Abend
Kurzweiligen Angelspaß erlebt ihr mit leichtem Tackle in seichtem Wasser. Über den Boden gezupfte Krebse, wie beispielsweise unser Edward, imitieren eine natürlich Nahrungquelle. So lassen sich die kleinen Dorsche, Plattfische und andere ufernah stehenden Fische super damit fangen. In den Abendstunden kommen die Makrelen häufig nah ans Ufer und an die Oberfläche, um dort lautstark auf sich aufmerksamzumachen. Der Drill der kleinen Thunfischartigen an der leichten Rute hat einen hohen Spaßfaktor.

Seen und Flüsse
Neben den ganzen tollen Erlebnissen, die das Salzwasser bereithält, sollte das Süßwasser auch in Skandinavien nicht gänzlich vergessen werden. Die Seen und Flüsse Norwegens bieten zumeist einen hervorragenden Salmonidenbestand. Oft sind die Salmoniden nicht die größten, dafür sind sie aber sehr reichlich vertreten, sodass ihr mit einer ordentlichen Frequenz rechnen könnt.

Auch hier zahlt sich eine leichte Rute aus, denn das Angeln auf die norwegischen Forellen funktioniert mit kleinen Wobblern wie dem Danny sehr gut. Ich hoffe, dass ich euch einen guten Einblick in die Angelei in Norwegen geben konnte und wer weiß - vielleicht kann der eine oder andere von euch meine Tipps irgendwann einmal vor Ort ausprobieren ;)
Ich wünsche euch viel Fernweh und fette Beute
Bis dann, euer Martin
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- Länge: 270cm
- Ideales Ködergewicht: 15 - 50g
- Transportlänge: 140cm
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