Welche Vorteile bietet euch das Shallow Rig am Gummifisch und wie setzt ihr es im Flachwasser richtig ein?

Wasserpflanzen und Hechte - das passt einfach zusammen. In den meisten Gewässern finden wir zu allen Jahreszeiten Raubfische in krautigen Bereichen. Allerdings scheuen sich manche Angler vor lauter Kraut dort zu fischen. Gerne zeige ich euch, mit welcher Taktik ich mein Glück dort versuche und welche Gummifischsysteme bei dieser Angelei ihre Verwendung finden.

Volltreffer! Hier sieht man deutlich, in welchem Bereich der Hecht das "Shallow Rig" (zu deutsch - Flachwasser Montage) attackiert hat. Das knietiefe Wasser mit Vegetation bis kurz unter der Oberfläche ist sehr gut zu erkennen.

In diesem Bericht möchte ich euch die verschiedenen Systeme und deren Anwendung kurz vorstellen. Jedes System hat ein paar Vorteile, die uns beim Hechtangeln ein Stück näher an den Erfolg bringen können. Das vermutlich universellste System für die meisten Situationen ist unser Softbait System. Hiervon gibt es verschiedenen Varianten, die für fast alle unsere Gummifische ab 15 cm Länge geeignet sind. Somit entfällt eigentlich das Selberbauen. Sollte jedoch das passende System gerade einmal nicht verfügbar sein, kann man sich natürlich auch selbst Hakensysteme bauen. Wie diese ausshen können, zeige ich euch hier.
Denkt aber daran, es gibt nicht das EINE ultimative Shallow Rig - experimentiert lieber mit dem Aufbau herum und findet die für euch und die jeweilige Situation passende Montage.

Köder von etwa 15 cm biete ich nur mit einem freihängenden Drilling an. Dieser reicht bei einer Hechtattacke völlig aus. Platziert am besten den Haken im vorderen bis mittleren Bereich des Köders. Betrachtet ihr nämlich einen Gummifisch nach einem Biss, findet ihr die meisten Spuren in Form von Einschnitten in eben diesem Bereich. Ein weiterer, signifikanter Vorteil eines Drillings ist natürlich die geringere Verletzungsgefahr für den Fisch, als auch für den Angler bei der Landung.

Tipp: Wenn ihr den Stinger wie hier mit einem Einhänger verseht, könnt ihr ihn jederzeit auf einen Köder in ähnlicher Größe wechseln. Dazu einfach in die Öse des Screws (Spirale) einhängen. Bei einem Gummifisch mit Jigkopf funktioniert es auch, wenn ihr den Stinger mit in den Snap hängt.

Aber natürlich haben auch zwei Drillinge pro System ihre Berechtigung. Bei Ködern von etwa 20 cm und aufwärts, empfehle ich euch nicht nur einen Haken zu verwenden. Auch wenn der Hecht meistens seine Beute im vorderen Bereich packt, kann ein zweiter Drilling von Nöten sein - vor allem, wenn die Fische an heiklen Tagen spitz beißen.

Ein System mit zwei Anbissstellen. In diesem Fall ist der Stinger mit einem Sprengring am Screw befestigt. Auch sind einzelne Wirbel an unserem System befestigt. Sie verhindern ein Verdrallen des Stahlvorfachstücks im Drill. Somit ist es langlebiger und knickt nicht so leicht. Beschädigte, geknickte Vorfächer führen leichter zum Bruch und sollten daher stets ausgetauscht werden.

Wie ihr bemerkt habt, befindet sich an allen Gummifischen der Flachwasserangelei ein Bleigewicht am Bauch. Diese Belly Weigths (dt. Bauchgewichte) oder auch Balance Weights genannt, verhindern ein Rotieren des Köders um die eigene Achse. Mit 5 bis 10 g bekommt ihr die meisten Gummfische austariert. Ihr seht auch hier wieder, wo die meisten Bissspuren am Köder sitzen. Man hätte den Drilling in diesem Fall also noch weiter nach vorne setzen können.

Hier hat alles bestens funktioniert. Der Haken hängt im Maul und verhakt sich nicht im Kescher. Der "Spike", also die Befestigung für unseren freihängenden Drilling, hat optimal ausgelöst. Somit können die Hechtzähne den Gummifisch im Drill nicht weiter beschädigen. Außerdem hat der Fisch weniger Gewicht auf dem Haken um diesen loszuschütteln, denn das Gewicht in Form des Gummifischs hängt bereits außerhalb seines Mauls.

Ein sauber sitzender Drilling. So können wir den Hecht zum Hakenlösen und Freilassen gut unter dem Kiemendeckel greifen.

Was nützen uns aber die ausgeklügeltesten Vorfächer, wenn das wichtigste Element nicht stimmt. Die Haken müssen scharf sein und sollten regelmäßig überprüft werden. Gerade nach einem Fisch oder einem Hänger ist ein Hakenschärfer hilfreich.
Tipp: Den Hakenschleifer immer zur Hakenspitze bewegen. So bekommt ihr die Drillinge schnell wieder scharf und einsatzbereit.

Der Hecht setzt sich vor den Füßen nochmal zur Wehr. Doch die Haken sind scharf, der Stinger hat ausgelößt und die Chancen stehen gut, dass wir ihn landen können.

Ein schöner Hecht am Shallow Rig System. Mit einem kleinen Bauchgewicht konnte der Köder flach über dem Kraut eingekurbelt werden.
Übrigens: wenn ein Hecht sich entscheidet einen Beutefisch aus seiner Deckung heraus anzugreifen, schwimmt er nicht einfach auf den Fisch zu. Hechte schätzen ab, wo sich ihre Nahrung zum Zeitpunkt des Angriffs befindet. Das heißt, sie schießen blitzschnell eine geringe Distanz vor den Fisch, um ihn auf seinem Weg genau abzupassen.

Zu guter Letzt möchte ich euch noch ein fertiges System vorstellen. Das Softbait System and Screw Set. Dieses gibt es in verschiedenen Größen auf unterschiedliche Gummifschlängen angepasst. Eine stabile Drahtachse ersetzt hier das Stahlvorfach. Bei diesem Softbait System habt ihr zusätzlich die Möglichkeit, flexibel Wechselgewichte zu addieren. So seid ihr vom flach geführten Shallow Rig bis zum tiefer angebotenen Gummifsch mit einem Zusatzgewicht bis zu 21 g für alle Situationen gerüstet. Eine perfektes System bei schnell wechselnden Wassertiefen.

Ihr seht schon, der Fantasie sind in Sachen Montage keine Grenzen gesetzt. Wenn ihr gerne verschiedene Dinge ausprobiert, könnt ihr eure Erfolge durch ein optimal angepasstes System definitiv maximieren.

Im Hintergrund gut zu erkennen - das Kraut an der Wasseroberfläche. Unmittelbar daneben wachsen die Wasserpflanzen allerdings nicht ganz so hoch. Traut euch dort zu fischen, auch wenn ihr immer mal wieder Kraut am Haken habt, ihr werdet früher oder später mit schönen Hechten belohnt.
Habt´ Spaß und viel Erfolg!
Euer Chris Leyk
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