Welsangeln mit der U-Posen-Wurfmontage

Zum erfolgreichen Ansitzangeln auf Waller benötigt man in der Regel ein Boot – so zumindest ein weitverbreiteter Gedanke!
Doch weit gefehlt - Wallerangeln klappt auch ganz prima mit einer geworfenen Unterwasserposen Montage. Dabei müsst ihr am Fluss oder See noch nicht einmal weit hinaus, um Welse zu erreichen, denn die besten Stellen befinden sich häufig in unmittelbarer Ufernähe!

U-Pose im Stillgewässer
So sieht die U-Posen-Wurfmontage aus, die in einem Stillgewässer eingesetzt werden kann. Die U-Pose zieht das Vorfach senkrecht über dem Blei hoch. Die Länge des Vorfachs bestimmt dabei die Präsentationstiefe des Köders über Grund. Mit 1,0 bis 1,5 m langen Vorfächern macht ihr beim Welsangeln selten etwas falsch. Nur im Winter oder in ganz flachen Gewässern könnt ihr mit der Vorfachlänge bis auf 60 cm heruntergehen.

U-Pose in der Strömung
Im Fließgewässer wird unsere U-Posenmontage von der Strömung gestreckt. Unsere Präsentationstiefe fällt dementsprechend (je nach Strömungsgeschwindigkeit) geringer aus als die Länge unseres Vorfachs. Das ist jedoch nicht schlimm, da sich gerade am Fuße der Uferkanten sehr viel Nahrung ansammelt. Die Vorfachlänge sollte somit ebenfalls bei maximal 1,5 m begrenzt sein. Eine längere Wallermontage kann man beim Angeln auch nicht mehr vernünftig auswerfen.

Die U-Posenmontage im Detail
Das Spektrum der Köder ist beim Wallerangeln bekanntlich ziemlich breit. Sehr gerne verwende ich zum Beispiel ein Bündel aus 12 Tauwürmern. Ihr pikst dabei je zwei Stück auf jeden Hakenschenkel von zwei Drillingen der Größe XS. Diese werden mit Hilfe des No Knot Knotens in wenigen Zentimetern Abstand zueinander auf dem Vorfach montiert. Die Knoten der Haken können zusätzlich noch mit Hook Sleeves gesichert werden.

Welche U-Pose für die Wallermontage?
Ich verwende sehr gerne ein geflochtenes Vorfach von 0,9 mm Durchmesser. Dieses ist einfach zu binden und gerade kleinere Köder bewegen sich natürlicher und flexibler an den Montagen (beispielsweise durch die Strömung, oder wenn der Waller den Köder beim Biss ansaugt). Zwei Stopper, sogenannte Leader Stops, fixieren die U-Pose (eine 15 g tragende Variante passt bei 12 Tauwürmern sehr gut) fest auf dem Vorfach. Sämtliche Produkte zum Nachbauen der Montage findet ihr am Ende dieses Beitrages in der Tackle Checkliste.

Der richtige Abstand von Unterwasserpose und Haken
Der Abstand der U-Pose zum Köder beträgt im Stillgewässer (hierzu zählen auch Kanäle mit minimaler Strömung) lediglich 1 bis 3 cm.
Info: Keine Sorge - den Waller stört die Unterwasserpose beim Biss auf den Köder nicht im Geringsten. Sie wird in den meisten Fällen einfach mit eingesogen. Quasi wie ein Stöckchen, das sich in der Nähe der Beute befindet. Davor macht kein Wels halt!

Im Fließgewässer mehr Abstand zum Köder
Im Fluss ist es besser, wenn die Unterwasserpose einen etwas größeren Abstand zum Köder hat. Hier streckt sich das Vorfach, sodass es Sinn macht, einen Abstand von bis zu 15 cm zu wählen. Je weniger Strömung im Gewässer vorhanden ist, desto näher sollte jedoch die Unterwasserpose wieder in Richtung Köder wandern.

U-Pose mit Köder testen
Eine Unterwasserpose muss genügend Auftrieb haben, damit sie ihren Zweck an der Welsmontage auch erfüllen kann. Zu überdimensioniert sollte sie jedoch auch nicht sein. Am besten testet ihr die U-Posen-Köder Kombination vor dem Auswerfen beim Angeln vor euren Füßen im Flachwasser.
Info: Die U-Pose darf auf keinen Fall bereits durch das Gewicht des Köders untergehen. Sollte das der Fall sein, wird eine größere Unterwasserpose eingesetzt.

Das Laufblei für unsere Unterwasserposenmontage
Die Montage an sich ist überaus einfach. Das Laufblei sollte mindestens 200 g schwer sein. Im Fluss gerne auch etwas schwerer. Mit Hilfe eines Lead Booms gleitet es frei auf der Hauptschnur. Eine Gummiperle schützt den Grinnerknoten, mit dem ich die Hauptschnur am Wirbel befestige. Ans Ende des Vorfachs binde ich mit dem Achterknoten eine Schlaufe, die ich am sicheren Twistlock Snap Wirbel befestige.

Montagen-Tipp bei Hängern
Zur Bleibefestigung: An manchen Steinpackungen verkeilt sich das Blei gerne mal. In solchen Fällen schalte ich eine kurze monofile Schnur von 0,45 mm Durchmesser zwischen das Blei und den Uplift Boom. Sollte sich nun die Unterwasserposenmontage festsetzen, könnt ihr sie einfach „freischlagen“ und verliert dabei lediglich das Gewicht, rettet aber das Vorfach und ggf. auch den Wels. Bei einem Wurf, oder auch bei einem Biss und anschließendem Anhieb, bleibt diese „Sicherheits-Reißleine“ jedoch intakt.

Das Gerät
Für eine U-Posen-Wurfmontage sollte die Rute zwischen 2,80 und 3,30 m lang sein. Wurfgewichtsangaben stellen beim Welsangeln eher Richtwerte dar, die aussagen, wie die Aktion der jeweiligen Rute ausfällt. Grundsätzlich kann man sagen, dass beispielsweise 300 g Ruten eher weicher und 500 g Ruten eher härter ausfallen.
Tipp: Wenn ihr auch mit kleineren Welsen Drillspaß erleben möchtet, rate ich eher zu Ruten mit 300 bis 350 g Wurfgewicht.

Wurfweite der U-Posenmontage
Unsere Wallerruten mit 300 g Wurfgewicht vertragen auch Gesamtgewichte (Laufblei inklusive Köder) von 500 g und mehr. Beim Wurf zieht man ja die U-Posenmontage auch nicht wie beim Brandungsangeln voll durch. Zumeist schlenzt man die Montage eher wenige Meter an die eigene Uferkante heraus. Aus diesem Grund verwende ich zum Werfen auch gerne unsere hängende Wallermulti, die HR 20. Stabile Stationärrollen aus dem Meeresbereich lassen sich natürlich ebenfalls gut einsetzen. Mit ihnen erreicht ihr, wenn nötig, auch etwas höhere Wurfweiten.

Die Wahl der richtigen Schnur
Bei meiner Hauptschnur gehe ich beim Ansitzangeln in den meisten Situationen keine Kompromisse ein und verwende eine 0,55er Geflochtene. Wenn scharfkantige Steine oder Muschelbänke im Gewässer vorhanden sind, wird zusätzlich eine Schlagschnur von 0,80 mm Durchmesser zwischen Hauptschnur und Vorfach eingesetzt (mindestens 15 m Länge). Diese verbinde ich mit Hilfe des doppelten Grinner Knotens mit der Hauptschnur.

Ruten in Position
Die Rute steht aufrecht im Ständer, die Wallermontage ist leicht gespannt und die Bremse wird soweit zugedreht, dass ein kapitaler, flüchtender Wels beim Biss gerade noch so eben Schnur nehmen kann. So verstärkt ihr den Selbsthakeffekt der Montage. Als Bissanzeiger reicht mir ein Glöckchen.
Achtung: Wichtig ist jedoch, dass der Rutenständer gut im Boden verankert wird. Sollte das beispielsweise aufgrund eines lockeren Bodens oder einer losen Steinpackung nicht möglich sein, muss die Bremse entsprechend leichter eingestellt werden.

Alternative Rutenständer
Wenn ihr keine Welsrutenständer habt oder es die Situation auch gar nicht erfordert, könnt ihr natürlich auch (wenn ihr nicht gerade an einem stark strömenden Fluss fischt) mit liegenden Ruten fischen. Hier solltet ihr die Bremse bewusst recht weit öffnen. Da durch die Laufblei-Welsmontage kein Selbsthakeffekt vorhanden ist, wird ein schneller und satter Anhieb noch wichtiger. Die Montage wird ebenfalls leicht gespannt, um eine direkt Bisserkennung zu gewährleisten.

Ich hoffe, dass euch dieser Beitrag zur U-Posen-Wurfmontage gefallen hat. Geht ans Wasser, probiert’s aus und fangt ein paar dicke Waller.
Bezüglich Wurfweite: Denkt immer daran, dass das Gute oftmals näher liegt, als ihr denkt!
Viel Erfolg beim Ausprobieren
Euer Carsten Zeck
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