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Zur Sommerzeit drehen in unseren heimischen Fließgewässern die Rapfen richtig auf - Jetzt könnt ihr mit spektakulären Bissen an der Wasseroberfläche und nervenaufreibenden Drills in der starken Strömung belohnt werden.
Kurze Hose, Sonnenbrille und ein sportlicher Silberbarren in den Händen - Das ist Rapfenangeln im Sommer.

Die Hitze am Tag ist unerträglich, das Wasser hat die Temperatur wie in einer Badewanne und eigentlich hält man es erst abends im Freien überhaupt aus – wenn da nur nicht die vielen Mücken wären! Doch gerade jetzt drehen in unseren heimischen Fließgewässern die Rapfen richtig durch und unser Einsatz kann oftmals mit spektakulären Bissen an der Oberfläche und nervenaufreibenden Drills belohnt werden.

Wenn die Rapfen im Sommer in einen Fressrausch verfallen, kann es an Bord schon mal hektisch werden.

Vom Ziel abweichen

Ich weiche für gewöhnlich nicht oft von meinen eigentlichen Zielfischen den Zandern und Welsen ab, aber wenn es um mich herum an der Oberfläche klatscht und raubt, muss ich einfach zur Rute greifen und Rapfen fangen. Wie ich dabei vorgehe erzähle ich euch in diesem Beitrag.

Häufig finden wir die Rapfen in der Nähe der Laichgebiete der Beutefische.

Die Hotspots – Laichgebiete aus dem Frühjahr

Wie viele andere Raubfische auch, findet ihr die Rapfen im Sommer häufig dort, wo sie auf ihre Beutefische treffen. Aktuell ist ihre Beute eher noch sehr klein. Sie besteht nämlich hauptsächlich aus leicht zu jagender Brut aus diesem Frühjahr. So sind die Spots in Abhängigkeit vom Wasserpegel und der Revierbeschaffenheit oft sehr verschieden. Meistens sind es noch die Rückzugsgebiete der Weißfische aus dem Frühjahr.

Die kleine Fischbrut sucht jetzt Schutz und Deckung - Aber die Rapfen wissen wo!

Deckung suchen

Dort wo die kleinen Weißfische wie Lauben, Plötzen und Döbel viel Deckung finden, müssen wir jetzt aufmerksam sein. Die Fischbrut sucht permanent Schutz vor Fressfeinden. Meistens halten sie sich ufernah im Kraut, Gehölz und bei erhöhtem Wasserstand auch direkt im überfluteten Gras auf. Hier jagen dann auch die Rapfen und genau dorthin muss auch unser Köder. Jetzt macht es am meisten Sinn parallel zum Ufer oder möglichst nah an die Unterstände zu werfen.

Beruhigte Bereich mit Strömungskanten sind immer interessante Spots.

Die Hotspots – die harte Strömung

Haben die Kleinfische ihre Rückzugsgebiete bereits verlassen, halten sie sich auch gern in den Buhnenfeldern und Uferzonen des Flusses auf. Immer wieder begeben sie sich dann auch an die Übergangszone zwischen beruhigtem Wasser und der Strömungskante an der Hauptströmung, da hier immer viel natürliche Nahrung vorbei treibt.

Steinschüttungen und Buhnenköpfe sind immer für einen Rapfenangriff gut.

Strömung gebrochen

Überall dort, wo die Strömung des Flusses durch Strukturen gebrochen wird, findet ihr potentiell gute Rapfen Spots. Dies können beispielsweise Steinschüttungen oder Buhnenköpfe sein.

Die Kehrströmungen von Brückenpfeileren bieten Kleinfischen einen beruhigten Bereich. Die Rapfen lauern dort aber ebenfalls.

Brücken schlagen

Gerade auch hinter großen Brückenpfeilern bilden sich oft interessante Kehrströmungen mit beruhigten Bereichen und sehr harter Strömung. Dort lauern die Rapfen, die dann immer wieder zwischen die unvorsichtigen Kleinfische schlagen, sobald diese von der Strömung umhergewirbelt werden.

Im Sommer haben sich die Rapfen komplett auf kleinste Brutfische eingeschossen. Jetzt müssen auch unsere Köder der Beutegröße entsprechen.

Klein aber oho!

Im Frühjahr nehmen die Rapfen gerne mal einen großen Happen. Dann ist es auch problemlos möglich, sie mit größeren Wobblern etc. zu fangen. (Einen interessanten Beitrag zum Rapfenangeln im Frühjahr findet ihr hier) Im Gegensatz zum Frühjahr, müssen wir nun im Sommer aber unsere Ködergröße den potentiellen Beutefischen anpassen. Wenn diese noch sehr klein, also um 5 cm lang sind, sollten auch unsere Köder diese entsprechende Größe in etwa nachahmen.

Mit Jig Spinnern suchen wir die Rapfen die wir nicht sehen - Mit dem Jonny Walker pflücken wir sie dann von der Oberfläche wenn wir sie gefunden haben ;-)

Köder

Jig Spinner eignen sich ganz hervorragend um Rapfen zu suchen, die sich nicht durch Rauben an der Wasseroberfläche verraten. Am liebsten fische ich aber Topwater-Köder wie unseren Jonny Walker. Erst recht dann, wenn ich bereits jagende Rapfen an der Oberfläche ausmachen konnte, sind diese Stickbaits meine bevorzugte Waffe.
Eine kleine Tackle Checkliste zu dem von mir verwendeten Equipment findet ihr am Ende des Beitrags.

Es gibt kaum etwas spannenderes, als ein brutaler Rapfeneinschlag auf einen Topwaterköder.

Brutale Bisse

Es gibt kaum etwas spektakuläreres, als einen brachialen Biss eines Rapfens direkt an der Wasseroberfläche. Mir persönlich ist es dann schon fast egal, wenn der Fisch den Köder verfehlt. Die Spannung ist einfach nur genial.

Alleine kann der gute Jonny noch nichts - Es ist unsere Aufgabe, ihm mit der Rutenbewegung Leben einzuhauchen.

Köderführung mit Stickbaits

Stickbaits, wie beispielsweise unser Jonny Walker, sind Köder ohne Tauschschaufel, welche die ganze Zeit direkt an der Wasseroberfläche laufen. Sie besitzen keine eigene Aktion, was wiederum bedeutet, dass wir ihnen durch unsere Rute Leben einhauchen müssen.

Leichte Schläge mit der Rutenspitze verleihen ihm einen unwiderstehlichen Lauf.

Kurze Schläge

Durch kurze Schläge in die Rutenspitze an der nur leicht gespannten Schnur, verleiht man dem Köder einen attraktiven Lauf. Besonders interessant wird der Lauf, wenn man auch die Intensität der Schläge etwas variiert. Ab und zu kann man auch mal zwei schnelle Schläge hintereinander machen und dann in einer kurzen Pause den Köder einfach mal stehen lassen. Häufig kommen genau dann die Einschläge der Rapfen.

Durch seinen Zick-Zack Lauf simuliert der Stickbait ein krankes oder angeschlagenes Fischchen. Eine vermeintlich leichte Beute für den Rapfen.

Schlüsselreiz

Der Stickbait zieht eine „Zick-Zack“-Bahn an der Wasseroberfläche und kippelt dabei immer wieder auf seine Flanken. Ein zusätzlicher Schlüsselreiz, dem die Rapfen nur selten widerstehen können. Er simuliert ein krankes oder benommenes Fischchen, was vielleicht von der harten Strömung erfasst und herumgewirbelt worden ist – Ergo für den Rapfen eine potentiell leichte Beute.

Habt ihr ersteinmal die "walk the dog" Technik raus, ist sie kinderleicht in der Ausführung.

walk the dog

Dieses spezielle Laufverhalten nennt man umgangssprachlich „walk the dog“, also auf Deutsch „mit dem Hund Gassi gehen“. Vermutlich verbindet man damit bildhaft einen kleinen Bello, der gerne hinter seinem Herrchen mal nach links und mal nach rechts ausbricht, um an irgendetwas Interessantem zu schnuppern. Hat man diesen Führungsstil aber erst einmal drauf und verinnerlicht, ist er eigentlich kinderleicht in der Anwendung.

Sommerrapfen machen süchtig. Spektakuläre Bisse und ultraharte Drills - Anglerherz was willst du mehr?

Ich hoffe meine Anregungen zum Rapfenangeln im Hochsommer konnten euch etwas dazu animieren, es selber einmal auf die schnellen Silberbarren zu versuchen. Ich wünsche euch viel Erfolg beim Ausprobieren, spektakuläre Bisse an der Wasseroberfläche und brettharte Drills in knallharter Strömung. Auf dass auch euch das Rapfenfieber packt!

Euer Thomas Tilsch

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