Bachforellenangeln im Hochsommer

Wenn das Quecksilber im Sommer weit über 25 Grad klettert und die Wasserstände der heimischen Gewässer langsam aber stetig abnehmen, wird es im Forellenbach zunehmend schwieriger, die doch recht scheuen Bachforellen an den Haken zu bekommen. Wenn man aber die Standplätze der Fische kennt und diese dann auch mit den richtigen Ködern befischt, kann es mit den Rotgetupften im Sommer klappen.

Leicht und schnell
Seit über 20 Jahren beangle ich nun schon kleine und mittlere Forellenbäche in Mitteldeutschland. Dabei ist der Sommer eine der schwierigeren Jahreszeiten. Während sich die Mehrheit der Angler eher IM als AM Wasser aufhält, stelle ich lieber den Forellen nach. Dafür brauche ich zumeist nicht einmal viel Zeit und zudem nur minimales Gepäck.

Die Köderwahl
Gerade die Köderauswahl beschränkt sich bei mir auf eine Handvoll kleine Wobbler und Gummifische. Hierbei bevorzuge ich fast ausschließlich natürliche Farbdekore. Der Gedanke dahinter ist ganz einfach: Im Sommer ist der Wasserstand oft sehr niedrig und das Wasser an sich schon sehr klar. Eine grelle Farbe hätte da eher eine Scheuch- als eine Lockwirkung auf die Forellen. Aus diesem Grund ist eine unauffällige Köderfarbe meine erste Wahl.

Apropos "unauffällig"
Es kommt bei der Forellenangelei im Sommer nicht nur auf die Köder an, sondern eben auch auf die Art, wie diese präsentiert werden. Am Forellenbach ist es zumeist eh schon eine Kunst, den Köder zwischen überhängenden Sträuchern und Ästen an den häufig kleinen Standplätzen zu positionieren. Aber noch um ein Vielfaches schwieriger ist es, euren Köder nicht unnatürlich auf der Wasseroberfläche "aufplatschen" zu lassen. Hierbei kann bereits der erste Fehlwurf über den Fangerfolg entscheiden.

Die sanfte Präsentation
Eine sanfte Präsentation des Köders gelingt mir mit einem lockeren Unterhandwurf am besten. Hierbei ist es wichtig, möglichst dicht über der Wasseroberfläche zu werfen, sodass man nicht ungewollt mit Hindernissen in Kontakt kommt. Dabei versuche ich den Köder immer leicht oberhalb des eigentlichen Standortes, an dem ich die Forellen vermute, zu positionieren.

Das Vorfach
Um meinen Köder noch unauffälliger präsentieren zu können, nutze ich ausschließlich kleine Snaps und ein recht langes Stück vorgeschaltetes Fluorcarbon-Vorfach. Das darf ruhig schon mal 2,0 m lang sein.

Die Hauptschnur
Ich persönlich bevorzuge eine dünne, geflochtene Hauptschnur, aber bei diesen doch recht kurzen Distanzen funktioniert eine Monofile ebenfalls recht gut - ganz nach eurem Belieben.
Für diejenigen von euch, die gerne mehr über mein verwendetes Tackle erfahren möchten, habe ich am Ende dieses Beitrags eine Tackle Checkliste zusammengestellt.

Die Standplätze
Der erfolgreichste Köder der Welt nutzt euch aber wenig, wenn ihr die Standplätze der Forellen zu dieser Jahreszeit nicht findet. Ich suche daher als erstes immer nach sauerstoffreichen Gewässerabschnitten. Das sind oftmals nur extrem kleine Areale, welche man sehr intensiv an- bzw. ausfischen muss.

Hotspots
Die besten Chancen habt ihr im Sommer an Wehren oder natürlichen Staustufen im Gewässer. Diese bilden eine (natürliche) Barriere - nicht nur für die Raubfische, sondern eben auch für die Futterfische der Bachforellen.

Köderkontakt
Hier ist jetzt euer Können gefragt, denn die Fische stehen vorwiegend mitten im aufgewühlten Wasser. Dabei ist ihre Sicht beeinträchtigt und die Forellen schnappen meist schon beim Aufkommen des Köders auf der Wasseroberfläche zu. Deshalb solltet ihr auch versuchen möglichst immer direkten Köderkontakt zu halten.

Fett bringt Fisch
An solchen Stellen darf es dann auch mal ein etwas voluminöserer Köder sein, denn der Köder wird hier von den Fischen oft nur durch ihre Seitenlinien wahrgenommen. Dieses empfindliche Organ der Forellen spreche ich perfekt mit einem dickeren Köder, wie einem kleinen Crankbait, an.

Schlank und unauffällig
Sollte das Wasser nicht ganz so schaumig und aufgewühlt sein, sind kleine, schlanke Gummiköder meine erste Wahl. Man muss sich mal vor Augen führen, dass die Beutefische im Forellenbach selbst versuchen, so wenig Aufmerksamkeit wie möglich in Form von unruhigen, hektischen Bewegungen zu verursachen, da sie ja zumeist mit den Forellen auf engstem Raum zusammenleben müssen.

Kurzweilige Beifänge
Auch dieser nächste Punkt macht für mich mitunter den Reiz des Forellenangelns im Sommer aus. Oft ist es eine besonders kurzweilige Angelei, die mit recht wenig Aufwand in Bezug auf Zeit und Tackle praktiziert werden kann. Besonders spannend wird es zudem noch, wenn man an seinem Gewässer diverse weitere Flussbewohner antreffen kann. So kann ich an meinem Bach regelmäßig mit Barschen, Döbeln und anderen Raubfischarten als Beifang rechnen.

Köderführung
Als kleiner Tipp für euch: Oftmals attackieren die Forellen ihre Beute mit geschlossenem Maul. Das ist für mich ein klares Zeichen dafür, dass sie lediglich den Eindringling verjagen wollen. In diesem Fall solltet ihr dann euren Köder sehr langsam führen. Hierdurch wird die Forelle so sehr gereizt, dass man oftmals noch den einen oder anderen Bonusfisch an den Haken bekommen kann.

Bremse auf
Beim Drill der Forellen ist es wichtig Ruhe zu bewahren und die Bremse eurer Rolle sehr fein und weich einzustellen. Durch das knöcherne und eher kleine Maul, sind Fehlbisse an der Tagesordnung. Manchmal zum Verzweifeln, aber das macht diese Angelei ebenfalls so mega spannend!

Regen macht hungrig
Beim Forellenangeln am Bach ist kein Tag wie der andere. Ein paar Tage nach einem ordentlichen Regenguss haben die Forellen oft großen Hunger, da viel zusätzliche Nahrung in den Bach gespült wurde. Da das Wasser dann durch den Regen noch etwas eingetrübt ist, stürzen sich die Forellen auf fast alles, was ihnen vor das Maul kommt.

Aber auch Schneidertage muss man beim Forellenangeln im Sommer am Bach in Kauf nehmen. Als adäquaten Ausgleich bekommt man aber ein tolles Erlebnis in der Natur und das ist für mich der Reiz der mich immer wieder an den Forellenbach zieht. Wer von euch die Möglichkeit hat, diese spannende Angelei auszuprobieren, dem sei gesagt: Vorsicht - Suchtfaktor! Man kommt mit wenig Equipment aus und selbst kleine Forellen sind an leichtem Gerät tolle Kämpfer.
Ich kann es jedem von euch nur empfehlen und wünsche euch viel Erfolg.
Euer Sebastian Moehrke
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