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Die U-Posen-Montage ist die bekannteste und am Häufigsten verwendete Montage zum Wallerangeln.
Die Vorteile der U-Posen-Montage liegen auf der Hand - Sie lässt sich schnell und einfach bauen, man kann sie mit allen erdenklichen Ködern, vom Köderfisch bis zum Tauwurm, erfolgreich einsetzten.

Die U-Posen-Montage ist mit Sicherheit die bekannteste und am häufigsten verwendete Montage zum Wallerangeln. Ihre Vorteile liegen auf der Hand: Sie lässt sich schnell und einfach bauen, man kann sie mit allen erdenklichen Ködern, vom Köderfisch bis zum Tauwurm, erfolgreich einsetzten und man kann die Montage sowohl auswerfen als auch mit dem Boot auslegen. Kein Wunder also, dass so viele Wallerangler auf diese Montage schwören. Schauen wir uns nun einmal den Aufbau genauer an, bevor ich in der Folge noch auf einige wichtige Punkte zum Auslegen der Montage eingehe.

Die Höhe, in der wir unseren Köder präsentieren hängt vom Nahrungsspektrum der heimischen Welse ab.

Die Nahrungsgrundlage

Welse sind keine reinen Grundfische, wie manche Angler immer noch glauben. Sie suchen ihre Nahrung oft im Mittelwasser und an der Oberfläche. Wo wir aber letztlich unsere Köder präsentieren, hängt von einem wichtigen Faktor ab: Der Nahrungsgrundlage! Wenn die Welse im Gewässer viel sammeln, sprich Krebse, Grundeln, Pellets oder Boilies fressen, dann macht es für uns Welsangler Sinn, kleine Auftriebskörper für eine grundnahe Präsentation zu verwenden. Ich fische immer verschiedene U-Posen Typen und merke so schnell, ob eine grundnahe Präsentation besser funktioniert, als eine herkömmliche im Mittelwasser.

Für meine U-Posen Rigs benötige ich sowohl monofiles als auch geflochtenes Vorfachmaterial.

Der Aufbau

Der Aufbau einer Unterwasserposen-Montage ist kinderleicht. Daher werde ich diesen Part auch nur grob umreißen. Ich verwende immer eine Kombination aus weichem und steifem Vorfachmaterial - sprich, Mono und Geflecht. Die einzige Ausnahme mache ich , wenn ich mit Rotations- oder Flügel-Unterwasserposen fische (Hier findet ihr einen Beitrag zur Flügel-U-Posenmontage):

Eine Tackle-Checkliste mit dem von mir bevorzugten Equipment findet ihr am Ende dieses Beitrags.

Ich beginne den Bau meiner Montage mit einem einfachen Sicherungsknoten im Ende des Geflechts.

Schritt 1

Wenn ich in Ländern und an Gewässern fische, in den die Verwendung von lebenden Köderfischen erlaubt ist, sieht der Aufbau meiner U-Posen-Montage folgendermaßen aus. Ich schneide mir ein (je nach Köderfischgröße) ca. 30 cm langes Stück Silent Leader (geflochtenes Vorfachmaterial) in 0,90 mm ab und mache in das eine Ende einen Sicherungsknoten.

Ich klemme nun den Sicherungsknoten zwischen die Hakenschenkel und führe das lose Ende durch das Hakenöhr.

Schritt 2

Den Sicherungskonten klemme ich nun zwischen die Schenkel des Drillings und führe das lose Ende des Geflechts einmal durch das Hakenöhr hindurch.

Nun wickle ich das Vorfachmaterial etwa 6-8-mal um den Hakenschenkel.

Schritt 3

Nun wickle ich das Vorfachmaterial sauber von oben am Öhr angefangen nach unten etwa 6-8 mal um den Hakenschenkel. Als Anhaltspunkt für die Anzahl der Wicklungen nehme ich die Hakenspitzen. Mindestens soweit wickle ich nach unten; bevor ich dann wieder mit dem Vorfach zurück durch das Hakenöhr gehe. Diese Art einen Haken zu befestigen; nennt man den No Knot Knoten. Eine genaue Bindeanleitung zum No Knot findet ihr hier.

Jetzt ziehe ich einen Hook Sleve über den Knoten.

Schritt 4

Die Wicklungen auf dem Hakenschenkel schütze ich immer mit einem Hook Sleeve. Vorteil: Der Hook Sleeve schwimmt und hebt somit unter Wasser einen Teil des Hakengewichtes auf.

Die grünen Hook Sleeves helfen dabei, die Haken im Fischmaul besser zu erkennen.

Gute Sicht

Zudem sehe ich den quietschgrünen Schlauch nachts beim Landen eines Fisches deutlich besser, was mir mehr Sicherheit beim Greifen des Welses gibt.

Nun schneide ich das geflochtene Vorfach passend zu meiner Köderfischgröße ab und binde eine Schlaufe ins lose Ende.

Schritt 5

Nun lege ich als nächstes die Länge des Geflechts fest. Diese richtet sich, wie die Hakengröße auch, nach dem verwendeten Köderfisch. Eine einfache Faustregel sagt: Großer Köderfisch = Großer Haken / Kleiner Köderfisch = kleiner Haken. Glaubt mir, das ist extrem wichtig! Zu oft sehe ich, dass Angler das falsch machen und dadurch schlechter fangen. Mein Vorfach wird daher immer an die Ködergröße angepasst. Habe ich mich für eine Länge des Geflechtes entschieden, binde ich in das lose Ende eine einfache Achter-Schlaufe.

Als nächstes schlaufe ich meinen Einzelhaken einfach ein.

Schritt 6

Jetzt kann ich meinen Einzelhaken einfach einschlaufen und schon habe ich eine stabile Verbindung beider Haken.

Nun nehme ich ein etwa 2,5 m langes Stück Mono-Vorfach und schiebe es einmal durch das Öhr des Einzelhakens.

Schritt 7

Als nächstes folgt der Mono-Vorfach Teil. Diesen schneide ich auf ca. 250 cm Länge zu und gehe mit einem losen Ende von vorne nach hinten durch das Hakenöhr des Einzelhakens.

Wieder wickle ich saubere Wicklungen mit dem Vorfach um den Hakenschenkel.

Schritt 8

Nun nehme ich das lange Ende des Monos und wickle auf dem Hakenschenkel über dem Geflecht wieder sauber nach unten. Zum Schluss fädle ich das lange Mono-Ende ein weiteres Mal von hinten nach vorne zurück durch das Hakenöhr. Jetzt kann ich alles schön festziehen.

Auch diesen Knoten schütze ich mit einem Hook Sleeve.

Schritt 9

Auch den No Knot Knoten auf dem Einzelhaken schütze ich mit einen Hook Sleeve - zum einen vor Beschädigungen durch Zähne, Muscheln, Steine etc., zum anderen aber auch vor einem ungewollten Aufdröseln des monofilen Materials.

Jetzt bauen wir uns einen Stopper für die U-Pose auf unser Vorfach.

Schritt 10

Als nächstes brauchen wir einen Stopper für unsere Unterwasserpose. Hierzu ziehe ich ein kurzes Stück Rig-Tube (max. 1 cm lang) auf das Mono-Vorfach und gehe dann ein zweites Mal mit dem Mono hindurch.

Ein zweiter Rig-Tube-Stopper fixiert unsere Unterwasserpose an der gewünschten Stelle.

Schritt 11

Durch ein schnelles Ziehen an beiden Enden des Mono-Vorfachs überschlägt sich der Rig-Tube und bietet den perfekten Stopper für die Unterwasserpose. Ich wähle also nun meine U-Pose aus und setze hinter ihr einen weiteren Tube-Stopper auf das Mono. Wie schon gesagt, ich probiere relativ viel aus und setzte immer wieder verschiedene U-Posen Größen ein. Als Faustregel bei mir gilt: Uferkanten mit kleinen Köderfischen = kleine U-Posen bis 10 Gramm. Tiefes Wasser, viel Strömung und große Köderfische = große U-Posen bis 60 Gramm.

Mit einem sogenannten Augenknoten schliße ich meine U-Posenmontage ab.

Schritt 12

Als Abschluss der Unterwasserposen-Montage binde ich mit Hilfe des Augenknotens noch einen Kugellager-Wirbel ans Ende der Mono (eine Bindeanleitung zum Augenknoten findet ihr hier).

Der Bau des Rigs ist einfach. Beim Ablegen der Montage im Fluss gilt es jedoch auf ein paar wichtige Sachen zu achten.

Das Auslegen mit dem Boot

Ihr seht schon, der Aufbau der Unterwasserposen-Montage ist schnell zu erlernen und wahrlich kein Hexenwerk. Bevor es aber mit den heißen Drills losgehen kann, will ich euch zeigen, wie ihr die U-Pose mit dem Boot perfekt auslegt.

Die Verwendung von Abrisssteinen hat diverse Vorteile.

Der Abrisspunkt

Ich verwende bei der Unterwasserposen-Montage fast immer Steine als Gewicht. Diese bieten den großen Vorteil, dass der Wels sich beim Biss selber hakt, indem er gegen das schwere Gewicht schwimmt. Weitere Vorteile sind, dass der Stein auch bei Schifffahrt liegen bleibt und natürlich, dass ich nach einem Biss den Fisch frei drillen kann und nicht zusätzlich ein schweres Gewicht, welches am Vorfach hängt, benötige. Steine mit Gewichten von 1 bis 3 kg reichen immer aus. Diese knote ich mit verrottbarer Schnur wie ein Paket zusammen.

In der Regel verwende ich eine 0,40 - 0,45 mm starke monofile Reißleine.

Die Reißleine

Als Reißleine kommt bei mir in der Regel eine 0,40 bis 0,45 mm starke Mono Schnur zum Einsatz. Diese Schnur nehme ich gerne doppelt. Hierzu lege ich mir einfach eine große Schlaufe und knote diese mit einem Überhandknoten zu. Dann schneide ich die Schlaufe ab und bringe die an der verrottbaren Schnur an meinem Abrissstein so an, dass der Knoten der Reißleine oben bleibt. Jetzt binde ich das Stück Mono mit einem weiteren Überhandknoten in das Wirbelauge ein, an dem auch meine Hauptschnur angebunden ist.

Beim Ablegen führe ich den abgelassenen Stein solange, bis die Uferkante zu steigen beginnt.

Das Ablegen der Montage

Beim Ablegen der Montage am Spot sind folgende Aspekte wichtig: Mein Boot sollte langsam stromauf fahren. Dabei lasse ich den Stein kontrolliert zum Gewässergrund absinken. Hat er den Gewässergrund erreicht, führe ich den Stein mit der Hand solange, bis ich merke, dass die Uferkante ansteigt. Erst dann lasse ich die Schnur los. So staffele ich meine U-Posen-Montagen die Uferkanten hinab. Ich beginne immer im Flachwasser und gehe bis runter zur Fahrrinne. So habe ich alle Zugruten der Welse abgedeckt.

Um meine Hauptschnur vor Treibgut und Dreck zu schützen lenke ich sie um, indem ich sie auf überhängende Büsche lege.

Schnüre umlenken

Oft nutze ich die Ufervegetation um meine Schnüre umzulenken. Nachdem der Stein liegt, fahre ich in einem langen Winkel zum Ufer. Dort lege ich meine Hauptschnur direkt in überhängende Büsche oder Bäume. Somit verläuft ein Großteil meiner Hauptschnur außerhalb des Wassers und kann keinen Dreck einsammeln. Zudem sind Büsche auch ein natürlicher Dreckfänger, sodass meine Montage über einen langen Zeitraum sauber bleiben wird.

Um zusätzlich Störgeräusche durch Wind und Strömung zu vermeiden, spanne ich meine Schnüre nur ganz leicht.

Nicht zu dolle

Am Angelplatz spanne ich meine Schnur nicht zu stark, sondern lasse sie etwas durchhängen. Somit erzeugt sie weniger Störgeräusche durch Wind oder Wasserströmung.

Ich wünsche euch viel Erfolg damit eure eigenen Erfahrungen mit dem U-Posen Rig zu sammeln.

Abschließend wünsche ich euch allen viel Erfolg bei der Welsangelei . Geht raus ans Wasser, probiert viel aus und experimentiert! Die U-Pose ist ein gutes Hilfsmittel, welches aber sehr vielseitig eingesetzt werden kann.
Alles Gute wünscht euch,

Euer Benjamin Gründer

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