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Grundsätzlich sind die Barsche den ganzen Tag über aktiv, ob sie aber an unseren Köder gehen hängt von diversen Faktoren ab.
In diesem Beitrag möchte ich euch zeigen, wie und wo ich meine Sommer Barsche befische.

Der Sommer ist da, man geht mit der kurzen Hose ans Wasser, die Tage sind lang und der Tisch für die Barsche ist durch die herangewachsene Brut der Futterfische reich gedeckt. Und da liegt auch schon das Problem - die Barsche sind in dem warmen Wasser sehr aktiv und haben offensichtlich keine festen Standplätze. Wie soll man sie da nur finden? In diesem Beitrag möchte ich euch also zeigen, welche Taktik ich verfolge und parallel erläutern, wie und wo ich im Sommer die Barsche befische.

Das Timing ist im Sommer das A und O beim Barschangeln.

Timing

Im Sommer sind oft die Morgen- und Abendstunden für uns Angler besonders attraktiv und extrem fängig. Grundsätzlich sind die Barsche aber den ganzen Tag über aktiv. Ob sie aber an unseren Köder gehen, hängt von diversen Faktoren ab.

Kann ich keine raubenden Barsche an der Öberfläche erspähen, suche ich sie in ihren typischen Verstecken.

Ausschau halten

Ich halte zu Beginn meines Angeltages verstärkt Ausschau nach Anzeichen von aktiven Barschen. Manchmal habe ich Glück und finde auf Anhieb raubende Barsche, welche nach Brutfischen wie Ukelei, Rotaugen oder kleineren Artgenossen an der Wasseroberfläche jagen. Oft tut sich aber auch stundenlang rein gar nichts. Dann versuche ich die Barsche an ihren üblichen Verstecken, wie beispielsweise versunkenen Bäumen, zu finden.

Ich starte meinen Angeltag gerne an der Wasseroberfläche mit einem Stickbait.

Die erste Wahl

Sollte ich an der Oberfläche Barsche rauben sehen oder einen Brutfischschwarm vor mir haben, ist ein Stickbait wie unser Jonny Walker grundsätzlich meine erste Köderwahl. Hiermit kann ich ein verletztes bzw. fliehendes Beutefischchen perfekt imitieren. Dabei macht der Köder zwar kaum Geräusche, aber seine zickzack Bewegungen sind oftmals unwiderstehlich für die gestreiften Räuber.
Für alle diejenigen unter euch, die es interessiert, habe ich am Ende meines Beitrages eine Tackle Checkliste mit dem von mir benutzten Tackle zusammengestellt.

Sind die Barsche in Fresslaune, können sie dem verführerischen Zickzack-Lauf des Jonny Walkers selten widerstehen.

Der Stickbait

Das Besondere an dieser Art von Köder: Er besitzt keine Tauchschaufel wie ein normaler Wobbler. Somit muss der Köder über die Rute bzw. Rolle animiert werden. Dabei vollzieht der Köder einen verführerischen Lauf, der an der Oberfläche immer wieder von rechts nach links wechselt.

Es gibt wohl kaum etwas Spannenderes für einen Barschangler, als aggressive Bissattacken auf einen Topwaterköder.

Der Popper

Sollte sich herausstellen, dass der Stickbait gut funktioniert und die Fressphasen der Barsche an der Oberfläche sehr regelmäßig wiederkehren, probiere ich es dann als nächstes gerne mal mit einem Popper wie beispielsweise unserem Vito. Hier animiert ihr den Köder ebenfalls mit der Rute, aber eher mit kleinen Schlägen in die lose Schnur. Das "Plopp"-Geräusch sorgt dann für den Reizimpuls auf die Barsche und die Bisse auf die Topwater-Köder sind natürlich pure Adrenalinkicks für uns Angler.

Wollen die Barsche aber mal nicht an die Oberfläche komme, versuche ich sie etwas tiefer im Wasser mit einem aggressiv geführten Twitchbait, wie unserem Hitch, zu reizen.

Eine Etage tiefer

Leider klappt diese Strategie mit Oberflächenködern im Sommer aber nicht immer und trotz teils riesiger Futterfischschwärme direkt an der Oberfläche, scheinen die gestreiften Räuber nicht die Wasseroberfläche durchbrechen zu wollen. Dann sollte man lieber eine Etage tiefer fischen und auf andere Köder setzen. In diesen Situationen setze ich dann gerne mal auf Twitchbaits um mit einer etwas aggressiveren Köderführung die Barsche aus der Reserve zu locken.

Eine echte Allroundwaffe sind die Jig Spinner. In Gewichten von 4 bis 20 Gramm eignen sie sich für die Befischung der gesamten Wassersäule.

Jig Spinner gehen immer!

Als echter Universalköder hat sich bei mir in den letzten Jahren der Jig Spinner etabliert. Wer kennt nicht das alte Sprichwort "Blech fängt immer" und bei diesem Ködertyp kombiniert man das rotierende Spinnerblatt noch zusätzlich mit einem etwas schwereren Körper, um ihn auf Tiefe zu bringen. Ein echtes Universaltalent. Ich setze die Jig Spinner auch sehr gerne als sogenannte Searchbaits ein, um überhaupt erst einmal Barsche zu finden, da man durch ihre Reichweite recht einfach eine größere Wasserfläche absuchen kann.

Egal ob langsam am Gewässergrund oder zackig im Mittelwasser, die Jig Spinner bringen ihre Barsche ans Band.

Von unten nach oben

Je nach Gewicht meines Jig Spinners kann ich damit direkt am Grund oder auch im Mittelwasser fischen. Dabei fange ich zumeist am Gewässergrund an und arbeite mich immer Stückchen für Stückchen weiter nach oben vor. Habe ich einmal eine fängige Tiefe gefunden in der die Barsche stehen, bekomme ich in der Regel auch meist schon direkt Bisse. Diese können dann aber oft auch sehr zaghaft ausfallen, da die Barsche dann nicht im Jagdmodus sind.

Häufig genügt schon gleichmäßiges Einkurbeln mit kurzen Spinnstops um die Barsche aus der Reserve zu locken.

Abwechslung beim Einleiern

Oft "leiere" ich den Köder nur so ein, manchmal schnell, manchmal langsam. Aber auch ein kurzes Anhalten des Köders und die damit verbundene kurze Absinkphase kickt die Fische manchmal und bringt mir regelmäßig schöne Barsche ans Band. Klassisch gejiggt funktioniert natürlich auch immer mal wieder.

Mit Skirted Jigs und Gummikrebsen als Trailer  kann man immer mal versuchen die größeren Barsche aus einem Schwarm heraus zu selektieren.

Der Skirted Jig

Wenn sich herausstellt, dass die Fische an meinem gewählten Platz nah am Grund stehen und die Barsche eher auf einen sehr langsam geführten Jig Spinner reagieren, dann wechsle ich oft auf einen Skirted Jig in Kombination mit einem Gummikrebs als Trailer. Oft bringt das noch einmal die deutlich größeren Fische an den Haken und ich kann ein paar Kirschen aus einem Schwarm herausselektieren.

Manchmal geht auch der beste Plan einfach nicht auf und die Barsche wollen einfach nicht mitspielen. In diesem Fall hat mir ein Boggy am Dropshot-Rig schon oft noch den Tag gerettet.

Dropshot rettet

Leider klappt diese Vorgehensweise nicht immer und so habe ich es schon oftmals erlebt, dass ich mir morgens einen Plan für den Tag im Kopf vorbereitet habe, sich dann aber absolut keine Fänge einstellen wollten. In solchen Situationen hilft dann meines Erachtens nur noch eins: Der Gummiwurm (oder Gummifisch) am Dropshot-Rig.

An den Tagen, an denen die Barsche nicht richtig in Fressstimmung sind, spielt der frei schwebende Köder des Dropshot-Rigs seine Stärken aus.

Schwierige Tage

An den von mir befischten Gewässer erlebe ich es recht häufig, dass es Tage gibt, an denen das Dropshot-Rig die unangefochtene Nummer eins beim Barschangeln ist. Meines Erachtens liegt das daran, dass die eher vorsichtig fressenden Barsche den schwebenden Köder fast ohne Widerstand nehmen können.

Die Größe der Barsche lässt sich hierbei zwar leider nicht so gut beeinflussen, da gerade im Sommer bei mir dann eher kleine Gummis zum Einsatz kommen.

Führungstechniken

Zwei Führungstechniken nutze ich besonders gerne. Zum einen das leichte Jiggen, in dem der Köder und das Blei ruckartig angehoben und eingekurbelt wird oder alternativ eine Form des über den Grund Schleifens. Beides funktioniert gut. Hier heißt es, wie immer beim Barschangeln, ausprobieren! Die Größe der Barsche lässt sich hierbei zwar leider nicht so gut beeinflussen, da gerade im Sommer entsprechend der Größe der Beutefische eher kleine Gummis in den Größen 5 bis 10 cm zum Einsatz kommen. Aber lieber ein kleiner Barsch, als gar kein Barsch.

Steht die Sonne hoch, wird es tagsüber manchmal schwer die Burschen aus ihren Verstecken hervorzulocken. Hier bevorzuge ich dann die Morgen- und Abendstunden.

Schattenparker

Generell gilt die Devise an heißen Sommertagen: Haltet euch im Schatten auf! Dabei meine ich nicht vorrangig euch Angler zum Schutz vor den bösen UV-Strahlen, sondern vielmehr die Standplätze der Barsche. Diese scheinen sich manchmal bei gleißendem Sonnenschein gar nicht aus ihrer Deckung herauszutrauen. Dann sind, wie eingangs schon erwähnt, die Morgen- und Abendstunden, wenn die Sonne nicht so hoch steht, die erfolgversprechendsten Phasen.

Ausdauer und Ehrgeiz zahlt sich auch beim Barschangeln immer aus. Seid flexibel und passt eure Angeltechnik den Gegebenheiten vor Ort an, dann klappts auch mit den Sommer Kirschen.

Es ist nicht immer ganz einfach im Sommer kontinuierlich große Barsche zu fangen. Bei den warmen Temperaturen über und auch unter Wasser und dem Überangebot an Futterfischen ist das auch gar kein Wunder. Aber wer von euch variantenreich fischt und sich ständig auf die vorherrschenden Bedingungen einstellt, der wird sie auch an den Haken bekommen.
Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Erfolg bei der sommerlichen Barschjagd

Euer Sebastian Moehrke

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