Flexible Hecht Rigs für alle Situationen einfach selber bauen

Das Motto lautet: Mit wenigen Komponenten für jede Situation optimal vorbereitet zu sein. Im folgenden Tutorial will ich euch verschiedene und flexible Rig-Varianten für das Hechtangeln vorstellen, die ihr schnell und einfach selber erstellen könnt. Mit dem einen oder anderen Trick lässt sich zudem auch noch die Zahl der Aussteiger minimieren.

Vorbereitung ist das A und O
Vorbereitung ist das A und O beim Hechtangeln. Nur die wenigsten von euch wollen sich während des Angelns mit dem Neuriggen von frischen Hechtsystemen beschäftigen. Für alle, die sich nicht gern an fertigen Systemen bedienen, zeige ich hier anhand der Beispielköder Butcher und Finch mehrere Rig Varianten, sowie die Möglichkeiten, diese miteinander zu kombinieren.

Welche Werkzeuge braucht ihr?
Mit lediglich drei nützlichen Werkzeugen ist man gut gerüstet. Dazu gehören neben einem scharfen Hook Cutter für das präzise Schneiden des Stahlvorfachs natürlich eine ordentliche Sprengringzange und ein stabiles Crimping Tool.

Welche Rig-Komponenten braucht ihr?
Die zum Rigbau benötigten Komponenten setzten sich zusammen aus:
- hochwertigen Sprengringen
- passenden Solid Rings
- einem starken Stahlvorfach
- Quetschhülsen in passendem Durchmesser
- Screw in Jigköpfen (optional auch Screw Ins ohne Gewicht)
- robusten Wirbeln
- sowie scharfen Drillingen
Eine detailierte Aufstellung der von mir verwendeten Utensilien findet ihr im Anschluß dieses Tutorials in der Tackle Checkliste.

Startet mit einem Screw-In Jig Head
Zu Beginn befestige ich einen Screw-In Jig Head im Kopf des Köders. So lässt sich von Beginn an immer die Position der Haken kontrollieren. Durch die flexible Rig Bauweise können die Gewichte später auch wieder getauscht werden. Die Größe des Screw-In Kopfes spielt zu Beginn also nur eine untergeordnete Rolle. Bei der Befestigung ist allerdings sehr genau darauf zu achten, dass die Spirale gerade angesetzt wird. Das verhindert eine Beschädigung am Kopf oder an den Augen des Gummiköders.

Jetzt kommt der Kopf Drilling
Nun ergänze ich den Kopf Drilling, den ich in fast allen Angelsituationen auf der Unterseite des Köders befestige. Da Hechte im Allgemeinen bei der Jagd den Kopf ihrer Beute als Ziel fixieren, sollte der erste Drilling auch immer nah am Kopf montiert werden.
Info: Die meisten Köder sind logischerweise am Kopf dicker als am Ende, weswegen der vordere Drilling auch ruhig eine Nummer größer gewählt werden darf. Von unten betrachtet sollten die Haken etwas breiter als der Köder sein, das gewährt einen besseren Hakeffekt.

Der Kopf Drilling kommt ohne Stahl aus!
Der Kopf Drilling sollte in jedem Fall ohne ein Stahlvorfach auskommen. Die Flexibilität ist einfach erklärt. Ich beginne mit Sprengring – Wirbel – Sprengring. Je nach Hakenposition und Köder kann dann der erste Drilling angebracht werden. Hier empfiehlt es sich mehrere Längen vorzubereiten - also auch Varianten mit Sprengring – Wirbel – Sprengring – Wirbel – Sprengring und dann den Drilling.

Variante für flaches Fischen
Fischt man eher flach, egal ob über tiefem Wasser oder gar am Shallow-Rig in ganz flachem Wasser, bietet eine Variante mit zwei Drillingen im Bauch des Köders die beste Bissausbeute.
Am Beispiel des Butchers kann man, wie bereits erwähnt, den hinteren Drilling eine Nummer kleiner wählen. Für seine Befestigung gibt es wieder mehrere Variationen. Ich benutze zumeist einen Stahlstinger, wobei ich dann einen Wirbel dazwischenschalte. Der Drilling wird am Sprengring und Wirbel montiert und positioniert.

Wichtiger Wirbel
Dem Wirbel kommt in diesem Fall eine sehr wichtige Rolle zu, denn sowohl am Kopf, als auch am hinteren Schwanzdrilling montiert, vermeidet er beim Hechtangeln sehr viele Aussteiger. Selbst wenn der gehakte Fisch im Drill mehrfach springt und sich rollt, kann er durch den Wirbel den Haken nicht aushebeln.

Der hintere Stinger
Für die Befestigung des hinteren Stahlstingers gibt es ebenfalls mehrere Möglichkeiten. Wer flexibel bleiben möchte, befestigt den Stahlstinger an einem Sprengring und kann ihn so an einem Wirbel des Kopfsystems befestigen.
Achtung: Die Beweglichkeit und Funktion des Wirbels dürfen hiermit aber nicht eingeschränkt werden, also immer am oberen Ende befestigen. Vorteil: Er kann bei einem Köderwechsel schnell ausgetauscht werden.

Variante Solidring
Die zweite Möglichkeit wäre die Befestigung an einem Solidring. Er wird also ins System eingecrimpt. Diese Systemvariante ist aber etwas weniger flexibel und eignet sich zumeist für Systeme, die exakt auf einen bestimmten Köder ausgelegt sind. Bei dieser Variante kann man sich je nach Vorliebe einen der beiden Stingerwirbel sparen.
Achtung: Niemals den Stahl in einen Sprengring crimpen! Es passiert immer wieder, dass der Stinger sich durch Drehungen eines Fisches im Drill oder andere unglückliche Umstände sozusagen selber ausschlaufen kann.

Nur hochwertige Komponenten
Aber egal für welche Variante ihr euch letzten Endes entscheidet - für die Big Bait Hechtsysteme verwende ich immer nur das stärkstes Stahlvorfach. Da man diese Systeme recht lange verwenden kann und abgestumpfte oder verbogene Drillinge schnell getauscht werden können, empfiehlt es sich hier nur hochwertige und robuste Komponenten zu verwenden.

Variante für grundnahes Fischen
Für das Fischen knapp über Grund ist unser System ebenfalls optimal einsetzbar. Hierbei wird der Schwanzstinger schnell zum Rückenstinger umgebaut. Gerade wenn man knapp über Grund faulen Hechten auf den Zahn fühlen will, ist dies ein guter Trick, um nicht unnötig viele Hänger am Gewässerboden zu bekommen. Jetzt attackieren die Hechte unsere Köder oft von oben oder von der Seite und nicht, wie sonst üblich, von unten. Hier macht der Rückendrilling eine deutlich bessere Figur als das Bauchsystem.

Softbait-Spikes ergänzen
Zusammenfassend empfiehlt es sich also mehrere Stinger und Bauchsysteme in unterschiedlichen Längen vorzubereiten. So ist man flexibel und kann in kürzester Zeit jeden Köder richtig beriggen. Wer möchte, kann seine Systeme zusätzlich mit sogenannten Softbait-Spikes erweitern. Gerade beim Freiwasserangeln erzielt man durch freihängende Drillinge oft eine noch bessere Bissausbeute.

Richtig Crimpen
Tipp: An alle Stahlquetscher unter euch: Immer das überstehende Ende des Stahls zurück in die Quetschhülse stecken und erst dann crimpen! Somit verhindert ihr das verhasste Ausfransen des Stahls und macht eure Systeme deutlich langlebiger.

Alternative zum Stahl
Und für alle diejenigen unter euch, die partout den Quetschverbindungen kein Vertrauen schenken können, gibt es natürlich die Möglichkeit auch ohne Stahl auszukommen. Hierbei wird einfach das oben beschriebene Bauchdrillingsystem fortgesetzt und anstelle des Stingers ins System eingezogen.

Zum Abschluss wünsche ich euch natürlich viel Erfolg mit den selbst gebauten Montagen.
Und für alle von euch, die zu wenig Zeit, keine ruhige Hand oder einfach keine Lust auf die Vorbereitung haben - im Zeck Sortiment findet ihr natürlich auch fertige Systeme!
Euer Alexander Kubica
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