Hecht angeln extrem - In der Wathose auf der Jagd nach großen Hechten

Der erste Hecht
Der erste Hecht der Tour ist ein ganz wichtiger Fisch. Nun ist die Hoffnung groß, dass man die Fische endlich gefunden hat.
Schon immer war der Hecht einer meiner Lieblingsfische. In den meisten Fällen stelle ich ihm allerdings vom Boot oder Ufer nach. Seit einiger Zeit hingegen bereitet mir das Watangeln große Freude. Welche Vorteile ich in dieser Art des Hechtangelns sehe und was diese Angelei für mich ausmacht, möchte ich euch im folgenden Bericht veranschaulichen.

Was ist Salinität?
Zusammen mit meinen beiden Freunden Hauke und Jan geht es zum Angeln auf Brackwasserhechte.
Info: Aufgrund der perfekten Salinität (so bezeichnet man den Salzgehalt eines Gewässers) kann man sich auf besonders kampfstarke, springende Fische in den leicht salzigen Gebieten Norddeutschlands, Schwedens oder Finnlands freuen. Die Hechte wachsen dort in der Regel sehr gut und vor allem deutlich schneller ab, als es im Süßwasser der Fall ist.

Gibts hier Hechte?
Allerdings ist es gar nicht so einfach, die Fische an diesen extrem großen Gewässern zu finden. Wir versuchen unser Glück an der ersten Stelle und waten mit unseren Hechtködern ins Wasser. Hauke sagt mir schon recht schnell: "Der Platz gefällt mir nicht. Warum sollte hier ein Hecht stehen?" Wir bekommen auch keinen Biss beim Hechtangeln. Es war weder Nahrung noch Deckung, sondern lediglich sandiger, krautfreier und besonders harter Boden für die Fische vorhanden. Kein Fisch weit und breit interessierte sich für unsere Köder.

Hier sind Hechte!
Hechtangeln ist kein Buch mit sieben Siegeln. Es hat viel mit der Erfahrung beim Wasserlesen zu tun. Unser neuer Spot sieht deutlich vielversprechender zum Hechtangeln aus. Viel Schilf am Ufer sowie eine äußerst lange Flachwasserzone mit reichlich Kraut und kleinen, sandigen Flecken dazwischen. Hier muss doch eigentlich ein Hecht stehen?! Wir waten vorsichtig ins Wasser und halten dabei Ausschau nach Köderfischen im Uferbereich.

Nicht sofort ins tiefe Wasser!
Ihr solltet beim Hechtangeln nicht direkt vollmotiviert ins tiefere Wasser waten. Wir angeln uns mit unseren Hechtködern langsam Schritt für Schritt nach vorne. Und siehe da, den ersten Hecht-Nachläufer gab es schon bei einem halben Meter Wassertiefe. Nur unweit tiefer werden die Bedingungen sowohl für uns Angler, als auch für die Hechte besonders gut. Wir finden einen Urwald voller Wasserpflanzen vor, aber dennoch gibt es die Möglichkeit, flachlaufende Hechtköder krautfrei unter der Wasseroberfläche anzubieten - wir sind begeistert!

Findet die Schwäne!
Tipp: Beim Hechtangeln erkennt ihr die flachen, krautigen und nährstoffreichen Bereiche oft anhand der vorkommenden Wasservögel. Schwäne beispielsweise lieben diese Gebiete und lassen sich natürlich einfacher erspähen, als ein gut getarnter Hecht. Genau da solltet ihr auf jeden Fall mit unseren Hechtködern einen Versuch starten.

Beißfenster
Nach weiteren Fehlbissen und Nachläufern hatten wir wohl endlich eines der berüchtigten Beißfenster erwischt. Plötzlich ging es Schlag auf Schlag und wir können endlich die ersten Hechte dieser Tour landen. Wenn wir zusammen auf Hecht angeln, finden wir es am besten mit verschiedenen Ködern zu starten, die der natürlichen Beute der Hechte am nächsten kommen. In der Angler-Gruppe können diverse Farbmuster ausprobiert werden, sodass man schnell einen guten Überblick darüber hat, was die Hechte heute wollen.

Das Shallow Rig
Ich montierte einen Gummifisch am Shallow Rig. Dieser läuft lediglich max. 40 cm unter der Wasseroberfläche, top um über Kraut zu fischen. Will man seinen Gummifisch, in meinem Fall hier ein 19 cm Butcher, etwas schneller führen, bringe ich ein zusätzliches Bauchgewicht (Balance Weight Screw In) an, damit er auch weiterhin schön stabil läuft. Manchmal verwende ich zum Hechtangeln anstelle eines Stahlvorfachs ein dickes, hechtsicheres Fuorocarbonvorfach. Weitere Infos zum verwendeten Tackle findet ihr am Ende des Beitrags in der Tackle Checkliste.

Biss auf voller Distanz
Mit einem vehementen Biss auf voller Distanz wird der Butcher von einem Hecht genommen. Ein großartiges Gefühl zusammen mit den Fischen in einem Element zu stehen. Viel näher als bei dieser Angelei kann man wohl kaum in den Lebensraum der Hechte eintauchen.

Köderführung
Stehen die Hechte so wie dieser Kamerad dicht im Kraut, bilden sie eine tolle Färbung aus und man kann eine schöne Maserung auf ihrer Haut bestaunen. Da wir mit unseren Ködern sehr flach über das Kraut rüber fischen müssen, fällt das klassische Jiggen quasi aus. Mit unseren Shallow Rigs haben wir die Möglichkeit, unsere Gummifische ohne zusätzliches Gewicht extrem nah an der Wasseroberfläche zu führen. Hier genügt es den Köder einfach in Zeitlupentempo einzuleiern.

Reichlich Action
Wieder eine ordentliche Bugwelle vor Hauke! In kürzester Zeit fangen wir noch drei weitere Hechte, bevor das Beißfenster sich so schnell schließt, wie es sich geöffnet hatte. Glücklich beenden wir den Tag und laufen in Richtung Land. Zum Glück haben wir die Hechte am Nachmittag noch gefunden. Das Kraut im flachen Wasser war diesmal der Schlüssel zum Erfolg.

Quallen Alarm!
Am zweiten Angeltag sind wir von Beginn an etwas skeptisch. So viele Quallen haben wir im Flachwasser noch nie gesehen. Vermutlich wurden diese vom Wind und der Strömung aus dem offenen Meer in die ufernahen Brackwasserbereiche gespült. Wir fragen uns, ob die große Menge an Quallen beim Hechtangeln zum Problem werden könnte? Dies lässt uns stark an unserer Platzwahl zweifeln. Doch bereits nach den ersten Würfen mit unseren Hechtködern stellten wir recht schnell fest, dass solche Szenarien den Räubern offenbar überhaupt nichts ausmachen!

Doppeldrill
Kurz darauf erleben wir doch tatsächlich unseren ersten Doppeldrill. Nach diesem Einstand sind die anfänglichen Zweifel bezüglich der Quallenmassen verflogen. Solch ein Start bringt wieder Vertrauen in Platz und Köder.

Handlandung
Auch wenn man seinen Watkescher beim Hechtangeln vergessen hat, funktioniert eine Handlandung im Wasser in der Regel recht gut. Zwischen dem äußersten Kiemenbogen und dem Kiemendeckel lassen sich die Hechte sicher greifen. So kann man sie auch prima zum Lösen des Hakens halten.

Wo kommen die Bisse?
Uns fällt an beiden Tagen auf, dass die Mehrheit alle Hechtbisse weit draußen auf maximaler Wurfentfernung erfolgt. Die Beschaffenheiten vom Gewässerboden, Tiefe, Kraut etc. sind dort jedoch ähnlich wie vor unseren Füßen. Nun grübeln wir, ob wir beim Waten die Hechte verschrecken und sich somit nur die Fische in weiter Entfernung für unsere Hechtköder interessieren?! Mit kompakteren Ködern erzielten wir höhere Wurfweiten und verfolgen jetzt diesen Plan.

Welcher Köder fliegt weiter?
Ein Finch fliegt besser und weiter als ein Butcher! Auch wenn es unter dem Strich nur wenige Meter sind, bremst der Twisterschwanz im Flug den Butcher stärker aus als einen stärker gedrungenen Gummifisch wie den Finch.
Tipp: In Kombination mit einer Stationärrolle statt einer Baitcasterrolle und entsprechendem Rückenwind, fliegen die Köder den Hechten entgegen.

Taktikwechsel
Unsere Gedanken waren offenbar richtig! Wir bekommen jetzt wieder mehr Bisse. Nach wie vor beißen die Hechte allerdings nur wenige Kurbelumdrehungen nachdem der Gummifisch auf der Wasseroberfläche aufgekommen ist. Es ist eine wirklich tolle Angelei, wenn sich die Hechte weit draußen aufgrund des flachen Wassers an der Wasseroberfläche gegen unsere Hechtruten zur Wehr setzen.

Bauchgewicht statt Jigkopf
Wir sind uns einig, dass wir heute den Tag der Tage erwischt haben. In regelmäßigen Abständen bringt nun auch der Finch Fischkontakte.
Tipp: Mit einem Bauchgewicht von 5 Gramm ist das Frontblei oder der Jigkopf bei dieser flachen Angelei nicht zwingend erforderlich und verleiht dem Gummifisch eine noch natürlichere Präsentation.

Erfahrungswerte
Immer noch erstaunt über unsere Glückssträhne erzählte ich Jan von meinen Erfahrungen mit diesem Gewässer aus dem Vorjahr. Drei Tage Bootsangeln brachten beim damaligen Trip nicht einen einzigen Hecht. Vielleicht lag es am bei mir mittlerweile so beliebten Watangeln im flachen Wasser? Bootsangler können dieses nur schwer erreichen.
Ich werde auf jeden Fall noch öfter mit der Wathose inmitten der Hechte stehen und mein Glück versuchen, denn hierbei handelt es sich um eine unglaublich spannende Angelei.
Ich wünsche euch viel Erfolg beim Hechtangeln
Euer Christian Leyk
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Pro-Pike 270 | 80219,95 €
- Länge: 270cm
- Ideales Ködergewicht: 30 - 80g
- Transportlänge: 140cm
- Toleranzgrenze Ködergewicht: 95g
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Finch | 20 cm9,95 €
- In 12 Farben erhältlich
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- Packungsinhalt: 1Stück
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- Ködergewicht: 45g
- Packungsinhalt: 2Stück
- Hauptschnur: Momoi Lure Soul Cast PE 0,26 mm | Orange | 150 m
- Hauptschnur: Momoi Lure Soul Cast PE 0,23 mm | Orange | 150 m
- Hauptschnur: Momoi Ryujin 0,209 mm | Orange | 150 m
- Vorfach: Momoi Neo FC 1,05 mm | 25 m
- Vorfach: Momoi Neo FC 0,91 mm | 25 m
- Stahlvorfach: 7x7 Steel Wire 24 kg | 3 m
- Stahlvorfach: 7x7 Steel Wire 16,5 kg | 3 m
- Fertigsystem ohne Blei: Softbait System + Shallow Screw
- Fertigsystem mit flexiblen Gewichten: Softbait System + Screw Set
- Bleiköpfe zum Einschrauben: Screw-In Jig Head
- Einzelne Systeme: Softbait System
- Zusatzgewichte: Balance Weight Screw-In
- Karabiner in der Größe #2: Egg Snap DL
- Verbindungsringe in der Größe #0: Solid Ring Predator
- Quetschhülsen Fluo 1.05 mm XL: Leader Crimp
- Quetschhülsen Fluo 0.91 mm L: Leader Crimp
- Quetschhülsen Stahl 16.5 & 24 Kg M: Leader Crimp